Bei Übung wird Brand in Rohrdorf simuliert
Eutingen-Rohrdorf. Das DRK Eutingen wartete bei der Übung der Gesamtwehr beim Rohrdorfer Rathaus gespannt, was alles geschehen wird. Realitätsnah hatten die Feuerwehrleute am Samstag den Schauplatz vorbereitet. Annahme war ein Schwelbrand im Archiv des Rathauses.

Bei Sanierungsarbeiten waren die Handwerker unachtsam, weshalb es im Dachgeschoss zu brennen begann. Schnell breiteten sich nach der Annahme die Flammen aus, sodass Personen im Rathaus eingeschlossen wurden.
Die Rohrdorfer Feuerwehrabteilung wurde alarmiert und war schnell vor Ort. Gemäß der Brandstufe vier, der zweithöchsten Stufe, rückten alle vier Feuerwehrabteilungen der Gemeinde Eutingen aus. Um den Brandübergriff vom Rathaus auf die angebaute Halle zu verhindern, wurde von verschiedenen Seiten gelöscht.
Die Atemschutzgeräteträger suchten im Rathaus nach den gemimten Vermissten. Anfangs gingen die Feuerwehrleute von drei Personen aus. Die Helfer des DRK Ortsvereins Eutingen hatten die Jugendfeuerwehrler aus Rohrdorf und die Jugendrotkreuzler aus Eutingen geschminkt und versteckt sie.
Die Atemschutzgeräteträger mussten im verrauchten Gebäude mit großer Aufmerksamkeit suchen. Als Erster fanden sie den Mimen Paul Dressler, der schnell an den DRK Ortsverein Eutingen übergeben wurde. Die DRK-Helfer stellten eine Rauchgasvergiftung fest, weshalb er Sauerstoff bekam.
Drei weitere gemimte Verletzte holten die Feuerwehrleute aus dem Übungsobjekt, die Verbrennungen, eine Kopfplatzwunde und eine Unterschenkelfraktur mimten.
Bei der Erstversorgung der Unterschenkelfraktur bekamen die jüngsten Zuschauer einiges zu sehen, denn das Bein wurde mit einer Vakuum-Schiene versehen. Jedes Kind durfte die immer härter werdende Schiene anfassen, was die Kinder begeisterte. "Das ist ja wie Gips", erklärte Melvin. Einiges sahen die jungen Besucher auch bei der Feuerwehr, die über Standrohre die Wasserversorgung sicherstellte. Beim Blick in den Gulli staunten die Kinder: "Da geht's tief runter."
Die Zuschauer verschafften sich einen Eindruck von der Arbeit der Helfer, deren Zusammenarbeit Gesamtkommandant Albrecht Teufel lobte. Zu Beginn vermuteten die Feuerwehrleute drei Mimen, deren Anzahl aber auf vier korrigiert wurde. Im Ernstfall hätte man die Brandstufe von vier auf fünf erhöhen und die Drehleiter aus Horb anfordern müssen, so Albrecht Teufel.
Der Gesamtkommandant lobte die Zusammenarbeit der Feuerwehrabteilungen, wobei Rohrdorf den Angriff gemacht und Weitingen die Ostseite des Gebäudes abgesichert hätte. Göttelfingen war ebenfalls vor Ort. Eutingen unterstützte bei der Menschenrettung, die erfolgreich mit dem DRK Ortsverein Eutingen umgesetzt wurde.
Als sehr dificil beschrieb Stefan Platz, Bereitschaftsleiter des DRK OV Eutingen, die Übungsannahme Schwelbrand. Die verschiedenen Verletzungsannahmen seien schnell erkannt worden. Ideal sei der Verbandsplatz gewesen, der im Ernstfall aufgrund der Hitze und des Rauchs weiter in den Innenhof des "Hirschs" verschoben werden würde.
Wie wichtig die gute Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem DRK sei, habe die Übung gezeigt, merkte Bürgermeister Armin Jöchle an. Er erinnerte an die Wetterlage der vergangenen Tage, wobei Blitze schnell ins Gebäude einschlagen könnten. Dann wären örtlich gut ausgerüstete und gut ausgebildete Helfer von Nöten.
Eine Hauptübung wie am Rohrdorfer Rathaus sei daher elementar. Er dankte den Mimen der Jugendfeuerwehr und des Jugendrotkreuzes, denen früh Werte vermittelt werden würden. Im Rahmen der Nachbesprechung hob er auch die Veränderungen für die Feuerwehren der Gemeinde hervor. Die Eutinger Abteilung hatte den Eutinger Dreschschuppen geräumt und den ehemaligen Ziegenstall bezogen.
In Weitingen schreite die Neuplanung des Feuerwehrhauses voran. Zurück nach Rohrdorf holte Rolf Walddörfer die Zuhörer, indem er allen Helfern dankte. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK sei ihm wichtig, ebenso wie die Jugendarbeit. Bei der Übung sei alles geglückt. "Ich hoffe, dass so ein Szenario nicht auf uns zukommt", wünschte sich der Rathauschef.
Klaus Schweizer, Abteilungskommandant der Rohrdorfer, hatte seinen Vorrednern nicht mehr viel hinzuzufügen, außer dass er allen dankte und sich über die gelungene Hauptübung freute.