Fortbildung: Häusliche Gewalt ein großes Thema
Vier Mitarbeiterinnen des DRK-Kreisverbands Freudenstadt nahmen an einer Online-Fortbildung zum Thema "Kriminologie" teil. Soziologe und Kriminologe Dr. Holger Stroezel blickte in die Vergangenheit, zeigte Statistiken auf und ging auf die Fragen des Frauenhaus-Teams gezielt ein.

Was häusliche Gewalt bedeutet und wie sich das Bewusstsein in der Gesellschaft dafür entwickelt hat, zeigte der Referent anhand einer Präsentation. Der studierte Soziologe war bereits als Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an zahlreichen Universitäten wie in Tübingen, Heidelberg, Konstanz, Zürich und weiteren Universitäten tätig. Dementsprechend brachte er seine langjährigen Erfahrungen mit in die Fortbildung ein.
Während in den 1980er-Jahren die ersten Frauenhäuser aufkamen, folgten in den 1990er-Jahren Schutzhäuser für Männer. Praktische Beispiele band der Referent ein. Das Frauenhaus-Team stellte fest, dass gewisse Formen der Gewalt von Außenstehenden oft nicht als solche wahrgenommen werden. Vor allem die Informationen zu Arten von Gewalt wurden näher behandelt.
"Wir haben festgestellt, dass wir schon mit allen Arten konfrontiert wurden", erklärte das dreiköpfige Frauenhaus-Team. Zum Schutz der Betroffenen bleibt dieses anonym und tritt nicht in der Öffentlichkeit auf. Deshalb nahm Maria Wingfield, die beim DRK-Kreisverband Freudenstadt Vertrauensperson ist und auch im Arbeitskreis Prävention sexualisierte Gewalt sitzt, vor Ort an der Fortbildung teil, während der Rest online dem Vortrag folgte.
Zum Thema Partnerschaftsgewalt erhielten die Teilnehmer Vorlagen, die sie gemeinsam mit dem Referenten durcharbeiteten. "Die Zahlen zeigen, dass wir keine Einzelfälle behandeln, sondern welcher Prozentsatz denn wirklich betroffen ist", bezog sich das Frauenhaus-Team auf verschiedene Statistiken.
Dr.Holger Stroezel nahm Bezug auf die Polizeiliche Kriminalstatistik zu "Gewalt in der Partnerschaft": Fazit: "Wenn Frauen Opfer einer Straftat sind, dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Partnerschaftsgewalt."
Die polizeiliche Arbeit und die Aufarbeitung wurden angesprochen. Vor allem das Thema Prävention spielte eine große Rolle. Anhand der Kehler Kriminalprävention wurde den Teilnehmern der Fortbildung aufgezeigt, welche Präventionsmaßnahmen umgesetzt werden, um die Zahl der jugendlichen Intensivtäter zu verringern.
"Für uns war das ein wichtiger Austausch", betont das Frauenhaus-Team, das interessante Informationen mitnehmen konnte, sich aber auch in der Arbeit und im Wirken bestätigt sieht.
Für das Team ist es somit wichtig, dass die Frauenhaus-Telefon-Nummer 07441/5202127 und E-Mail-Adresse: frauenhaus@drk-kv-fds.de noch weiter bekannt werden.