Nach 25 Jahren wechselt Staffelleitung
Andreas Stollmayer gibt nach 25 Jahren sein Amt als Staffelleiter der DRK-Rettungshundestaffel ab. Das langjährige Mitglied im DRK-Kreisverband Freudenstadt bleibt als Ausbilder erhalten.

Eine Punktlandung legte Andreas Stollmayer hin: Am 11. Januar 1971 trat er dem DRK als aktives Mitglied bei. Am 12. Januar 2022 gab er sein Amt als Staffelleiter der DRK-Rettungshundestaffel in jüngere Hände. "So war mein Plan, so habe ich es gemacht", erklärt er lachend. Seine Nachfolger seien gut gerüstet und er stehe mit Rat weiterhin zur Seite, nur eben nicht mehr als Staffelleiter.
Daher verabschiedete ihn Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller, zusammen mit den neuen Führungskräften und mit den online-dazugeschalteten Mitgliedern, Corona-konform. Sichtlich überrascht war Andreas Stollmayer, dass seine DRKler ihm so liebevoll für 25 Jahre dankten.
Als Bereitschaftsleiter des DRK in Dornstetten hatte er immer wieder mitbekommen, dass bei Sucheinsätzen die Rettungshundestaffel aus Nürtingen gerufen wurde. Im Landkreis Freudenstadt gab es in den 1990er-Jahren noch keine Rettungshunde. "Ich dachte mir damals: Das können wir doch auch", erklärt Andreas Stollmayer.
Mit seiner Hündin war er im Schäferhundeverein. Doch diese war für den Schutzdienst nicht geeignet und deshalb nahmen sie die Ausbildung zum Rettungshund auf. Da Andreas Stollmayer als langjähriger Bereitschaftsleiter einige Ausbildungen schon besaß, konnte er nahtlos weitermachen.
Bei der Informationsveranstaltung erklärten sich einige Interessierte bereit, in der neuen Rettungshundestaffel mitzumachen. Gemeinsam mit den Nürtinger DRK-Mitgliedern wurde die DRK-Rettungshundestaffel im Landkreis Freudenstadt aufgebaut. Der Hundeverein Glatten und Freudenstadt stellte sein Gelände zur Verfügung.
Andreas Stollmayer qualifizierte sich in Bayern und Köln als Rettungshunde-Ausbilder. Sein Wissen gibt er bis heute noch an seine Kameraden weiter. Zahlreiche Rettungshundeprüfungen setzte er im Landkreis Freudenstadt um.
Einige Ehrenamtliche brachten sich ein. Viele Ausbildungen, von der Sanitätsausbildung, Funkerlehrgang, EH am Hund und weitere können im Landkreis und auch an der DRK-Landesschule in Pfalzgrafenweiler erfolgen. Weitere werden in ganz Baden-Württemberg angeboten.
Höhen und Tiefen erlebte Andreas Stollmayer. Dazu gehörte auch der Weggang von Rettungshunde-Teams, die ihre eigene Rettungshundestaffel im Landkreis gründeten. "Wir waren nur noch zu dritt, aber wir haben nie aufgegeben", beschreibt Andreas Stollmayer, dass neue Mitglieder gewonnen wurden.
Mit dem neuen Team konnten weitere Aktionen umgesetzt werden. So kamen die Blutspende-Aktionen in Baiersbronn und Mitteltal dazu.
Bei Festen und anderen Veranstaltungen präsentierte die Rettungshundestaffel ihre Arbeit. Die Ehrenamtlichen unterstützen Ortsvereine bei Sanitätsdiensten. Zudem wirken sie weit über den Kreis hinaus. "Wir waren erst neulich in Freiburg", berichtet Andreas Stollmayer, dass die Rettungshundestaffel 365 Tage im Jahr einsatzbereit ist.
Als Höhepunkt der vergangenen 25 Jahre nennt er das erfolgreiche Finden: "Wenn eine Person lebendig gefunden wird, dann weiß man, wofür man die Arbeit macht. Da ist es egal, wer die Person findet. Wir sind alle eine Staffel, wir haben alle die gleiche Aufgabe."
Einen ausgebildeten Hund und aktuell zwei Hunde in der Ausbildung hat Andreas Stollmayer selbst. Doch über die Jahre hinweg hat er schon so viele Hunde ausgebildet, dass er sie kaum zählen kann. "Ich würds wieder machen", betont er und fügt hinzu: "Es ist einfach eine schöne Arbeit. Der Hund ist gefordert. Der Hundeführer hat eine Freude daran. Das macht einfach Spaß."
Daher freut er sich auf die kommenden Ausbildungen, auf die er sich nun konzentriert - und das von der zweiten Reihe aus und nicht mehr an der Spitze. Nach 25 Jahren als Staffelleiter ist ihm das gegönnt.