Seit 60 Jahren DRK in Talheim
Das DRK in Talheim besteht seit 60 Jahren, weshalb der DRK-Ortsverein Horb-Talheim im Corona-Jahr einiges plant und umsetzt.

Die Gründungsmitglieder Josef Ade und Winfried Klink erinnern sich an den Anfang, denn mit dem Erste-Hilfe-Kurs 1961 begann die Geschichte der DRK-Gruppe in Talheim. 13 Personen nahmen an diesem Kurs mit Ausbilder Willy Friedrichson aus Horb im Schulhaus in Obertalheim teil.
"Wir haben damals mitgemacht, weil wir helfen wollten", erklären die langjährigen Rotkreuzmitglieder Josef Ade und Winfried Klink unisono. Sie lernten, wie Verbände richtig angelegt werden, wann die stabile Seitenlage anzuwenden ist und wie die Mund-zu-Mund-Beatmung funktioniert.
Nach Abschluss des Kurses wurde am 8.3.1961 die DRK-Ortsgruppe Obertalheim gegründet. Markus Hamm war damals Gruppenführer. Gründungsmitglieder der Ortsgruppe Obertalheim waren Josef Ade, Käthe Baumgärtner, Markus Hamm, Petra Hamm, Theresia Joachim, Winfried Klink, Thaddäus Müller, Gebhard Schlotter, Johanna Schlotter, Konrad Schlotter, Siegbert Unmacht, Elisabeth Zink und Herbert Zink.
Jeder Helfer hatte damals eine Sanitätstasche aus Leder, die er zu den Diensten auf den Sportplatz und bei Festen in Obertalheim mitnahm. Anfangs fanden die Bereitschaftsabende auch in Mühringen, Ahldorf, Bildechingen und Altheim statt. "Wenn es brennt, dann sind wir auch ausgerückt. Ich kann mich noch erinnern, wie wir von einem Ausflug gekommen sind und gleich gerufen wurden", denkt Winfried Klink zurück.
Im Januar 1962 machten die Ehrenamtlichen ihren Sanitäts-Kurs in Obertalheim. Leiter des Sanitätslehrganges waren Ausbilder Willy Friedrichson sowie Dr. Vögele vom Krankenhaus Horb.
Die DRK-Ortsgruppe Obertalheim war jetzt bereits eine der personell stärksten Gruppen im Horber Bereich. Außer den örtlichen Veranstaltungen wurden damals auch Dienstabende und Weiterbildungskurse im Horber Bereich besucht.
Im Jahre 1963 hat Winfried Klink den Ausbilderlehrgang absolviert. Jahrelang wurden dann von ihm Kurse in Erster Hilfe in Obertalheim sowie den umliegenden Gemeinden abgehalten.
Ein großes Problem war in den 1960er-Jahren die Unterbringung der Ortsgruppe in geeigneten Räumlichkeiten. Anfangs noch im ehemaligen Talheimer Schulhaus, hatten die DRK-Mitglieder auch einen Raum neben der ehemaligen Klosterschule. "Wir haben zwei Mal einen Bereitschaftsabend gemacht, dann hieß es, wir müssen raus. Die Gemeinde braucht den Raum", erinnert sich Winfried Klink.
Mit viel Mühe baute das DRK daher den ehemaligen Rossstall um, riss die Krippe raus und betonierte alles. "Wir hatten kein Geld, deshalb haben wir Mitglieder vieles selbst bezahlt", erinnert sich der ehemalige Vorsitzende und langjährige stellvertretende Bereitschaftsleiter.
Nachdem der Bereitschaftsraum fertig war, stand der Bau der Garage in Eigenregie an. "Jeder hat was gebracht", weiß Winfried Klink, dass alle DRKler sich stark einbringen mussten. An den Fasnetsterminen der Vereinsgemeinschaft nahm auch die DRK-Gruppe teil und verwendete die Teilerlöse für ihren Bau.
Die zuständige DRK-Kreisgeschäftsstelle befand sich anfangs noch in Ergenzingen und wurde erst in den 1970er-Jahren in die Hirschgasse nach Horb verlegt.
Neben ihren Aufgaben in Talheim unterstützen die Ehrenamtlichen die Arbeit im Kreis und waren beispielsweise beim Umzug des Krankenhauses von Freudenstadt dabei. Vom heutigen Landratsamt ging es in das damals neue Gebäude. Mobiliar und Leichtverletzte transportierten die Ehrenamtlichen.
Immer mehr Dienste kamen dazu, auch auf den Sportplätzen in Hochdorf und Untertalheim. Auch Bereiche wie der Katastrophenschutz, verbunden mit Übungen, und die Blutspende-Aktion wurden ausgebaut. Das Vermisstenbuch liegt dem DRK heute noch vor, in diesem sind die nach dem zweiten Weltkrieg Vermissten enthalten. Das Buch legte das DRK zwei Jahre lang immer samstags aus und so konnten Angehörige immer wieder hineinschauen.
Zudem hatten die DRK-Mitglieder baulich einige Herausforderungen, denn kaum waren die Räumlichkeiten saniert, mussten sie ausziehen. Ob im Kloster oder im ehemaligen Feuerwehrhaus, die DRK-Mitglieder hatten schon einige verschiedene Räumlichkeiten.
Durch die jahrelange gute und vorbildliche Rotkreuzarbeit wurden immer mehr Bürger von der Idee des Roten Kreuzes begeistert und sind als aktive Mitglieder der DRK-Ortsgruppe Obertalheim beigetreten.