Zehn Jahre Gesprächskreis für pflegende Angehörige
Freudenstadt. Wie viel Kraft ihm der Gesprächskreis für pflegende Angehörige in Freudenstadt gegeben hätte, erklärte ein Angehöriger bei der Feierstunde anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gesprächskreises. Im Martin-Haug-Stift in Freudenstadt blickten die Initiatoren des DRK Kreisverbandes und des Martin-Haug-Stifts Freudenstadt zurück.

"Wir hatten keine Räumlichkeiten und sie hatten keinen Gesprächskreis", erinnerte Kreissozialleiterin Marion Schmid an die Entstehungszeit. 2006 kam sie mit Johannes Miller, Hausdirektor des Martin-Haug-Stifts in Freudenstadt, ins Gespräch. Schnell wurde die Zusammenarbeit zwischen dem DRK Kreisverbandes und dem Martin-Haug-Stift Freudenstadt vorangetrieben.
Das sei nun schon zehn Jahre her und trotzdem nehme die Teilnehmerzahl nicht ab. "Der Gesprächskreis ist wichtig, denn nur ein Betroffener weiß, was er daheim alles mitmacht und möchte gerne darüber reden", erklärte Marion Schmid, die den Gesprächskreis leitet. Eine große Stütze sei ihre Stellvertreterin Petra Schmider. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer kümmern sich um demente Angehörige.
Der Gesprächskreis soll jedoch für alle da sein, die Angehörige pflegen. "Anfangs habe ich mir immer ein Thema ausgedacht, über das wir im Gesprächskreis reden wollen. Bald habe ich jedoch gemerkt, dass die Themen von selbst kommen", betonte Marion Schmid die gute Entwicklung.
Als Netzwerk, das Halt Hilfe gebe beschrieb Johannes Miller vom Martin-Haug-Stift den Gesprächskreis. Nach zehn Jahren könne er sagen: Das Konzept ist aufgegangen. "Wir sind dankbar für diese Kooperation. Wir haben den größten Respekt vor der unbezahlbar wertvollen Arbeit von Frau Schmid. Sie stehen mit ihrer Person ganz stark für den Gesprächskreis und die langjährige Arbeit des Gesprächskreises", dankte der Hausdirektor.
Johannes Stocker, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Freudenstadt, hob das bürgerschaftliche Engagement hervor und betitelte Marion Schmid als "Joker", der einiges im Ehrenamt bewältige. Zudem sprach er allen Angehörigen seine größte Anerkennung und Respekt aus: "Ich bewundre ihr Engagement. Es ist oft sicherlich nicht einfach. Sie betreuen ihre Angehörigen rund um die Uhr." Der Austausch und der Freiraum im Gesprächskreis seien für die Angehörigen sicherlich wichtig. Umso mehr freute sich Stocker, dass nicht nur eine Gruppe, sondern auch Freundschaften entstanden seien. "Ich freue mich immer, wenn ich Angehörige von verstorbenen Betroffenen sehe. Wir sind eine Familie", beschrieb Marion Schmid den Gesprächskreis. Sie überreichte allen Gästen der Feierstunde ein herzliches Andenken an das Fest zum zehnjährigen Bestehen.
Der Gesprächskreis trifft sich jeden ersten Freitag im Monat, außer im Januar und August, von 14.30 bis 16.30 Uhr, im Martin-Haug-Stift, Karl-von-Hahn-Straße in Freudenstadt.