Einweihung der neuen Integrierte Leitstelle
Seit Mai ist die neue Integrierte Leitstelle im Sulzhau in Betrieb. Jetzt wurde die offizielle Einladung im Kreise geladener Gäste gefeiert.
Die offizielle Inbetriebnahme der neuen Integrierten Leitstelle liegt schon wenige Monate zurück. Jetzt folgte die Einweihungsfeier im Kreise geladener Gäste, die der Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes, Dieter Dettinger, am Standort der neuen Leitstelle in der Jaspisstraße begrüßte. Gekommen waren neben den Vertretern verschiedener Hilfsorganisationen und der am Bau direkt und indirekt beteiligten Institutionen auch die Hausherren Markus und Dr. Christoph Gründler, Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Freudenstadt Dr. Roland Lepold , Regierungspräsidentin Sylvia Felder sowie der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack und die Landtagsabgeordnete Katrin Schindele. Dettingers besonderer Dank galt dem Leiter der Integrierten Leitstelle, Benjamin Teufel. „Ohne Deinen großen Sachverstand und Dein Engagement wäre der Neubau wahrscheinlich nicht so glatt gelaufen“, so Dettinger. DRK-Kreisverbandspräsident Dr. Roland Lepold sprach von einem „Meilenstein“ und würdigte die Leitstelle als „Zentrales Element der Rettungskette“ im Landkreis. In seinem Rückblick erinnerte er an die Eröffnung der ersten Leitstelle im Landkreis im Jahr 1976 im Aufenthaltsraum der Rettungswache Freudenstadt. „Zuvor wurden die Telefonanrufe vom Pförtner des Krankenhauses entgegengenommen und an die Krankenwagenbesatzung per Zettel weitergegeben.“ Mit großem Weitblick habe man im Jahr 1978 schließlich die „Integrierte Leitstelle“ für die Feuerwehr und den Rettungsdienst realisiert. Sorge um die Technik beim Milleniums-Jahreswechsel habe man schon deshalb nicht gehabt, weil die Integrierte Leitstelle damals noch völlig PC-frei gewesen sei- erklärte Lepold schmunzelnd. Am 8. Oktober 2001 erfolgte der Umzug in das Personalwohngebäude, der-so Lepold- mit einer „Revolution in der Technik“ verbunden war. Es gab ab dato einen Einsatzrechner mit umfangreicher Datenbank und einem Touchscreen Bediensystem. Die Rettungsfahrzeuge wurden mit Navigationsgeräten ausgestattet. „Nichts war mehr vergleichbar mit der analogen Arbeitsweise zuvor“, so Lepold. Bereits im Jahr 2008 folgte die digitale Alarmierung und seit dem Jahr 2012 ist die Integrierte Leitstelle bereits rund um die Uhr mit zwei Disponenten besetzt. Zehn Jahre später habe man mit der neuen Integrierten Leitstelleeinen neuen technischen Quantensprung realisiert. Ziel sei es, Menschen in Not mit modernster Technik und hochqualifizierten Mitarbeitern bestmöglich zu unterstützen. Mehr als 50 000 gespeicherte Einsatzvorfälle- davon über 33 000 für den Rettungsdienst und Krankentransport- habe es allein im Jahr 2022 gegeben. Neben den Routineeinsätzen habe auch die Bedeutung der Leitstelle im modernen Krisen- und Katastrophenmanagement stetig zugenommen. Trotz der Pandemie sei es gelungen, das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen von 2,4 Millionen Euro zu realisieren. Lepold dankte sowohl den Kostenträgern als auch den Disponenten in der neuen Leitstelle. Landrat Dr. Klaus Michael Rückert sprach von einer „zentralen Dienstleistungseinheit“ für die 120 000 Bürgerinnen und Bürger sowie Millionen von Touristen im Kreis. Das DRK, die Feuerwehren und die weiteren Hilfsorganisationen seien diejenigen, die kompetent und zuverlässig präsent seien, wenn man sie brauche. Alle Disponenten in der Leitstelle hätten eine Feuerwehr- und eine Rettungsausbildung absolviert. „Das zeigt, dass Zusammenarbeit ernst gemeint ist und funktioniert.“ Das DRK und der Landkreis arbeiteten als gleichberechtigte Betreiber der Leitstelle auf Augenhöhe zusammen. Benjamin Teufel, der Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle, ließ deren Bauphase noch einmal bebildert Revue passieren. Begonnen wurde die Bauphase mit den ersten Erdbewegungen im August 2020, bereits im Dezember 2020 wurde das Gebäude in Holzmassivbauweise aufgerichtet. Danach folgte der Innenausbau, die Fassadengestaltung und der Einbau der Leitstellentechnik. Ende Februar 2023 startete die zweimonatige Testphase, bis schließlich am 10. Mai 2023 der offizielle Startschuss gesetzt wurde. Um 10.39 Uhr war der erste Notruf eingegangen. Die im Vorfeld gefürchtete Umstellung habe einwandfrei funktioniert. Beim gemeinsamen Rundgang durch die Leitstelle konnte sich ein Teil der Gäste einen Eindruck von den Arbeitsplätzen und der Arbeit, die dort geleistet wird, verschaffen. Die gute Sicht vom Standort aus ermögliche es den dort beschäftigten Disponenten, Brandereignisse und auch starke Gewitter im Sichtfeld sehr frühzeitig zu erkennen, sagte Kreisbrandmeister Frank Jahraus zu den Vorteilen am neuen Standort. In der früheren Leitstelle sei das nicht möglich gewesen. Der DRK-Ortsverein Dornstetten sorgte mit Maultaschen, Fleischkäse und Kartoffelsalat für die schmackhafte Bewirtung der Gäste.