DRK besucht Dr. Timm Kern
Kurz nach der erfolgreichen Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands Freudenstadt stand für sieben ehrenamtlich engagierte Rotkreuzler rund um Kreisgeschäftsführer Dieter Dettinger schon das nächste Highlight auf dem Programm: Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) reiste die Gruppe nach Stuttgart, um dort dem Landtag von Baden-Württemberg einen Besuch abzustatten.
Und die Themen, die die Reisegruppe mitgebracht hatte, waren vielfältig: Von der Ausgestaltung der ärztlichen Notrufnummer über vermehrte Respektlosigkeiten gegenüber Rettungskräften bis hin zur Frage, warum die Ausrüstung der Ehrenamtlichen alleine über Mitgliedsbeiträge geleistet werden muss, brannte den Teilnehmenden vieles unter den Nägeln. Doch es blieb auch genug Zeit, den parlamentarischen Betrieb kennen zu lernen und den Politiker über seinen Alltag zu befragen.
Nach einer Einführung durch den Besucherdienst des Landtages, bei dem die Gäste interessante Informationen über die Sitzordnung im Plenum oder die Rolle der Stenografen erfuhren, ging es in den Plenarsaal selbst. Dort erlebten die Gäste, wie eine parlamentarische Fragestunde abläuft. „Wie sind die Staatssekretäre denn so gut auf die Fragen vorbereitet?“, wunderte sich einer der Besucher. Doch die Aufklärung war einfach: Die Fragen müssen einige Tage zuvor eingereicht werden, sodass der Landesregierung die Möglichkeit gegeben wird, sich darauf vorzubereiten. Allerdings sind auch spontane Nachfragen der Abgeordneten möglich, mit denen sie dann noch etwas mehr nachbohren können.
Im Anschluss an die Sitzung kamen die Besucher dann mit dem Gastgeber zusammen: Der Abgeordnete Dr. Timm Kern nahm sich gerne die Zeit, seinen Gästen ihre Fragen zum parlamentarischen Betrieb zu beantworten. „Herrscht denn eigentlich Fraktionszwang?“, wollte eine der Besucherinnen wissen. Für seine Fraktion konnte der Abgeordnete dabei verneinen: „Wenn man sich Freie Demokraten nennt, muss man auch freie Entscheidungen zulassen“, erklärte er die grundlegende Arbeitsweise der Liberalen im Landtag. Wobei in der Oppositionsrolle die Wichtigkeit einer einheitlichen Abstimmung auch weniger wichtig sei, wie als Regierungsfraktion.
Und auch Dr. Timm Kerns zentrales Arbeitsfeld im Landtag, die Bildungspolitik, wurde angesprochen. Dabei war man sich in der Analyse einig, dass Bildungsfragen für das Land Priorität haben müssten. „Was würden Sie in der Bildung anders machen?“, war eine der Fragen, die die Gruppe des DRK interessierte. „So ziemlich alles“, antwortete Dr. Timm Kern und führte die Defizite aus, die er in Bereichen wie der Sanierung von Schulen, dem Lehrkräftemangel oder der Digitalisierung sieht. „Bis 2011 hatten wir noch Spitzenwerte bei der Bildung in Baden-Württemberg, danach kam der kontinuierliche Absturz“, analysierte er die aktuelle Situation und sprach auch konkrete Punkte an, die er anders machen würde als die aktuelle Landesregierung. Dazu gehörten beispielsweise die Abschaffung der Zugangsbeschränkung in der Lehrerausbildung an pädagogischen Hochschulen oder die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung.
Mit vielen neuen Informationen im Gepäck verabschiedete sich die Reisegruppe am frühen Abend wieder in Richtung Landkreis Freudenstadt. Ein sehr interessanter Austausch - das war am Ende das Resümee sowohl der Gruppe als auch des Abgeordneten.