DRK-Kreisversammlung erstmals online
Erstmals fand die Kreisversammlung aufgrund der Corona-Pandemie online statt. Über ein externes Unternehmen wurde der technische Bereich geregelt.

Die Delegierten, die DRK-Mitglieder, nahmen von zuhause aus an der Kreisversammlung teil. Die Kreisgeschäftsführung und die Grußwortredner befanden sich in einem Video-Raum. Kreisverbandspräsident Dr. Kurt Deckelnick blickte für die 170 hauptamtlichen Mitarbeiter und 450 ehrenamtlichen Mitglieder auf die Jahre 2019 und 2020 zurück.
Neben Planungen zu besonderen Ehrungen 2019, medialen Umstellungen, der Teilnahme am Programm "Herzsicherer Landkreis", nannte er auch die Anschaffung des rollstuhlgerechten Behindertenbusses.
2020 erweiterte der Rettungsdienst die Bereitschaft der Rettungswachen in Schopfloch und Baiersbronn. Personell veränderte sich einiges. Kreisgeschäftsführer Johannes Stocker schied aus und Dieter Dettinger ist seither sein Nachfolger.
Was die DRK-Angehörigen während der Corona-Pandemie geleistet hatten, betonte der Präsident. Als das Innenministerium Baden-Württemberg vor den Weihnachtsfeiertagen Teststationen wünschte, waren die Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbands spontan und nach kurzer Vorbereitungszeit dabei. Danach folgten einige Teststationen im ganzen Landkreis, in denen die Ehrenamtlichen bis Sommer 2021 rund 3500 Stunden wirkten.
"Ich kann mit Freude feststellen, dass der Kreisverband Freudenstadt auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblickt und in der Vorschau auf das Wirtschaftsjahr 2021 ebenso eine konstante Entwicklung zeigt", sagte der Präsident.
Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller legte ihren Bericht vor, in dem sie ein ereignisreiches Jahr 2019 mit zahlreichen Sitzungen und Diensten im ganzen Landkreis festhielt. Acht Brandeinsätzen, sechs Suchaktionen, das Jubiläum der Rettungshunde-Staffel, Fahrzeugweihe in Mühringen, ein MANV (Massenanfall von Verletzten) und vieles mehr ergaben 300 ehrenamtlich geleistete Stunden. 2020 war es mit 200 Stunden etwas ruhiger, wobei das Jahr mit dem Großbrand der "Traube" Tonbach startete. 18 Brandeinsätze und drei Such-Aktionen zählte die Kreisbereitschaftsleiterin. Einige Dienste fielen aufgrund von Corona weg. Die Helfer wurden mit Schutzmaterial ausgestattet. Die Corona-Schnelltest-Station vor Weihnachten kam dazu.
Kreissozialleiterin Marion Schmid verdeutlichte in ihrem Bericht wie umfangreich die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit ist. Konnten 2019 noch die Bewegungsprogramme, Betreuungsangebote, die DRK-Senioren-Reisen und vieles mehr angeboten werden, sah es 2020 etwas anders aus.
"Die Gesundheitsprogramme mussten eingestellt werden, was unsere Teilnehmer hart getroffen hat", schrieb Marion Schmid. In allen Bereichen haben die älteren Menschen unter der Pandemie gelitten. Neue Angebote, wie die gerade neu begonnene DRK-Therapiehundearbeit und der Gesprächskreis für pflegende Angehörige, konnten ebenso nicht mehr aufrechterhalten werden. Marion Schmid nannte Online-Termine, das Verschicken von Bewegungskarten und der telefonische Austausch.
Kreisjugendleiterin Martina Krause hatte für das Jahr 2019 den JRK-Kreiswettbewerb der Kreisverbände Calw, Pforzheim, Rottweil und Freudenstadt in der Theodor Gerhard Grundschule in Freudenstadt festgehalten.
Die Jugendrotkreuzler bildeten sich umfangreich fort, so beim Grundlehrgang Notfall Darstellung in Calw. Die Kooperation mit der Feuerwehr wurde bei Übungen gepflegt. Für die JRK-Gruppen im Landkreis wurde erstmals ein Ausflug anstatt des Zeltlagers sowie die schon fest etablierten Termine wie die Weihnachtsdisco angeboten. Im Corona-Jahr 2020 wurden die JRK-Gruppenabende und der Austausch mit dem Landesverband online umgesetzt. Viele Veranstaltungen fielen aus, so Martina Krause in ihrem letzten Bericht als Kreisjugendleiterin.
Der Kreisverband dankte ihr für zwölf Jahre unbeschreibliches Engagement als Kreisjugendleiterin. Sie bleibt dem DRK und JRK als aktives Mitglied erhalten und wird nun ihre Nachfolger einarbeiten.
Schatzmeister Bernd Keppler und Wirtschaftsprüfer Martin Bäppler fassten die Ausführungen aller in Zahlen zusammen. Anhand der Ausführungen wurde deutlich, wie stark der DRK-Kreisverband seine Angebote von 2019 auf 2020 ausgebaut hatte. Sie zogen zwei erfreuliche Bilanzen und blickten positiv in die Zukunft.
Die Entlastung nahm Schopflochs Bürgermeister Klaas Klaasen vor. Als Gastgeber in der Schopflocher Halle hieß er alle willkommen und schätzte die Arbeit des DRK wert. "Sie sind bereit, wenn Sie für Hilfseinsätze gebraucht werden", lobte der Bürgermeister das umfangreiche Paket der DRK-Angebote.
Barbara Bosch, Präsidentin des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, war beeindruckt, was der DRK-Kreisverband Freudenstadt alles geleistet hat. Sie sprach ihren Respekt auch für die neuen Aufgaben wie dem Frauenhaus und dem Ausbau weiterer Bereiche aus. Die Pandemie ist noch nicht gemeistert, trotz Herausforderungen und nach einer schwierigen Zeit sei der Kreisverband wieder gut aufgestellt.
Stellvertretend für den verhinderten Landrat Dr. Klaus Michael Rückert verwies der erste Landesbeamte Reinhard Geiser auf die gute Zusammenarbeit. Dies spiegle sich beim Bau der neuen Integrierten Leitstelle wider, die Mitte 2022 fertiggestellt sein soll. Ebenso wurde gemeinsam das Frauenhaus im Landkreis Freudenstadt umgesetzt, wobei die 100-Prozent-Auslastung dessen Bedeutung untermaure.
Dr. Kurt Deckelnick stimmte zu und zeigte den Frauenhaus-Film, den Musiker John Liedermann ehrenamtlich dem DRK-Kreisverband Freudenstadt erstellt hatte. Der Film ist auf der neuen <link http://frauenhaus-freudenstadt.de/ _blank external-link-new-window "Öffnet internen Link im aktuellen Fenster">Homepage des Frauenhauses</link> zu finden.
Dass das DRK nicht mehr aus der Rettungskette wegzudenken ist, betonte Klaus Mack. Das Mitglied des Bundestages für die Landkreise Freudenstadt und Calw dankte für die umfangreich geleistete Arbeit der DRK-Angehörigen. Er wies daraufhin, dass der Gesetzgeber schon einiges zur Erleichterung des Ehrenamts getan habe, aber noch Aufgaben bestehen.
Aus seinem Kern-Praktikum auf der Rettungswache in Horb wusste Dr. Timm Kern, dass die DRK-Hauptamtlichen einen Knochenjob leisten. Lobende Worte hielt er auch mit einem Zitat von Bertha von Suttner für die Ehrenamtlichen bereit. Er nannte die Herausforderungen der Arbeit, die die Ehrenamtlichen leisten und lobte sie, denn sie waren während der Pandemie besonders in den Corona-Testzentren gefordert.
Der DRK-Kreisverband ehrte langjährige Mitglieder und setzte Wahlen sowie Bestätigungen um. Dr. Kurt Deckelnick lobte alle Mitwirkenden, die die erste Online-Kreisversammlung während der Pandemie möglich gemacht hatten.
Ehrungen:
Die Ehrungen sollen nach der Corona-Pandemie nachgeholt werden, erfolgten nun jetzt jedoch schon einmal online. Gedankt wurde Heribert Platz, Meinrad Fischer, Jörg Umbach, Martina Krause, Jürgen Krause, Gabriele Frey und Gudrun Böttiger.
Wahlen:
Bestätigung:
Kreissozialleitung: Marion Schmid
Kreisjugendleiterin: Annabelle Cornitzius
stellvertretende Kreisjugendleiterin: Meral Celik
stellvertretender Kreisjugendleiter: Benedikt Becht
Delegierte:
Herbert Herzog, BGB-Vorstandsmitglied
Walter Morlock, Ortsverein Wittendorf
Martina Krause, Ortsverein Dornstetten/Schopfloch/Glatten
Anja Zeller, Wohlfahrts- und Sozialarbeit
Stefan Günther, Ortsverein Empfingen
Ersatzdelegierte:
Andreas Brendle, Ortsverein Rexingen-Bittelbronn
Jürgen Maser, Rotkreuzbeauftragter