DRK-Kreisversammlung in der Rexinger Johanniterhalle
Die Strukturen im Kreisverband, die Mitgliederwerbung und eine noch bessere Außendarstellung des DRK sind zentrale Themen, die den DRK-Kreisverband Freudenstadt im kommenden Jahr beschäftigen werden. Das sagte Präsident Dr. Roland Lepold bei der Kreisversammlung am Freitagabend in der Rexinger Johanniterhalle.
Mehr als 120 Vertreter aus dem DRK, aus weiterer Hilfsorganisationen und aus der Kommunal- und Landespolitik informierten sich bei der Kreisversammlung über aktuelle Entwicklungen und Projekte im Kreisverband.
Präsident Dr. Roland Lepold erwähnte beispielhaft das Projekt „Tagespflege“, mit dem das DRK am 1. Juli in Oberiflingen Neuland betreten hat. Mit großem Erfolg - die Auslastung dieser mit 25 Plätzen großen Tagespflege lag bisher bei 100 Prozent. Aufgrund der Übernahme der Fahrdienste durch eigene DRK-Mitarbeiter ist es gelungen, die Kosten zu reduzieren. Ein weiteres Großprojekt ist die gemeinsam mit dem Landkreis eröffnete Integrierten Leitstelle, deren Bau sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen geblieben ist.
Trotz der vielfältigen Aufgaben und Projekte entspricht die Außenwahrnehmung des DRK nach Lepolds Eindruck nicht dem, was dort tatsächlich geleistet wird. Gelegenheiten, wie die starke Präsenz des DRK beim Sommernachtsshopping in Freudenstadt, seien deshalb willkommen, um das DRK in seiner Vielfalt zu präsentieren. Lepold erwähnte im auch den bevorstehenden Umzug der Geschäftsstelle in das Gewerbegebiet Sulzhau und Projekte wie den Bau der neuen Rettungswachen-Garage in Baiersbronn. Darüber hinaus hätten unzählige Einsätze, Aktionen und Veranstaltungen stattgefunden, deren Umfang Lepold anhand gesammelter Schlagworte und Zeitungsüberschriften präsentierte.
Sorge bereitet Lepold der Förder-Mitgliederschwund und die immer geringere Bereitschaft der Bevölkerung, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ein Hauptthema im kommenden Jahr wird es deshalb sein, die Strukturen im Kreisverband neu zu überdenken und den Fokus noch stärker auf die Mitgliederwerbung zu legen. Um Ortsvereinen künftig die Möglichkeit zu geben, sich noch stärker einzubringen, werden Präsidiumssitzungen ab sofort interaktiv und offener stattfinden.
Sorge bereitet dem Präsidenten die zunehmende Kostenbelastung aufgrund gestiegener Zinsen und rückläufiger Erlöse. Andererseits wachse die Nachfrage und der Bedarf. Lepold mahnte zu einem guten Miteinander zwischen Haupt- und Ehrenamt.
Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller berichtete von insgesamt 32 Alarmierungen und zahlreichen Brand- und Sucheinsätzen. Dazu kamen Besprechungen, Tagungen und Sitzungen. „Insgesamt waren wir über 400 Stunden ehrenamtlich für den Kreisverband unterwegs“, so Lobmiller.
Kreissozialleiterin Marion Schmid berichtete von zusätzlich ausgebildeten Übungsleiter/innen im Bereich „Bewegungsprogramm“ und Helfenden im Bereich „aktivierender Hausbesuch“. Für pflegende Angehörige hat das DRK einen häuslichen Pflegelehrgang durchgeführt. Positiv erwähnte Schmid die Einsätze der Therapiehunde in Alten- und Pflegeheimen sowie Kindergärten und im Frauenhaus.
Kreisjugendleiterin Annabelle Cornitzius erwähnte die im Juli wiederbelebten „Powergames“, ein Wettkampftag mit anderen Blaulichtorganisationen. Auch ein Ausflug und eine Halloween-Übernachtung wurden von der Kreisjugendleitung durchgeführt.
Schatzmeister Karl-Heinz Trautmann würdigte das DRK mit seinen 180 hauptamtlichen und 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern als „mittelständisches Unternehmen“, dessen Aufgaben vom Hausnotruf über das Frauenhaus und Krankentransporte bis hin zu den Betreuungsdiensten reichten. Die Übernahme all dieser Aufgaben erfordere neben fachlichem Können, ausreichend finanzielle Mittel.
Wirtschaftsprüfer Martin Bäppler berichtete von leicht gestiegenen Umsätzen, gestiegenen Personalkosten und einem dennoch rückläufigen Jahresüberschuss. Das DRK sei aber „kerngesund“. Dem Jahresabschluss hat er den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Dieser wurde einstimmig von den Mitgliedern festgestellt. Der BGB-Vorstand und das Präsidium wurden einstimmig entlastet.
Anschließend wurde Melanie Bruder als Nachfolgerin der verstorbenen Meral Celic in ihrem neuen Amt als stellvertretende Kreisjugendleiterin bestätigt. Die bisherige und langjährige Kreissozialleiterin Marion Schmid wird künftig in einem Dreierteam durch Wolfgang und Roswitha Franz verstärkt.
In seinem Grußwort dankte Landrat Dr. Klaus Michael Rückert den Akteuren im DRK und lobte die Neutralität der Organisation. Der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack würdigte das Engagement des DRK in seiner Videobotschaft als wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und dankte für den „großartigen Einsatz“ in ganz unterschiedlichen Bereichen. DRK-Landesarzt Professor Wolfgang Kramer bezeichnete das DRK als Kennzeichen der Hoffnung und der Zuversicht - in Anbetracht der großen Probleme dieser Zeit. Dem Kreisverband attestierte er eine hervorragende Entwicklung in den vergangenen Jahren. In einem eindringlichen Appell forderte er die Vertreter der Ortsvereine dazu auf, die Führungskräfte auch beim Beschreiten neuer Wege zu unterstützen
Ehrungen:
Vizepräsident Stefan Günther ehrte aus dem Bereich der Wohlfahrts-und Sozialarbeit Lisa Mensak für ihr langjähriges Engagement als Unterstützerin der Demenzgruppe „Lichtblick“ und für das 30-jährige Engagement bei den Blutspenden. Aus dem Bereich Jugendrotkreuz wurde Nico Zimmermann für die Umsetzung der Idee der „Junior San“-Ausbildung geehrt. Eine weitere Ehrung erhielt die langjährige Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller für ihr großes Engagement.