Eddy, wie er von vielen genannt wird, ist nicht nur seit der Anfangszeit des DRK in Weitingen aktiv dabei, sondern ist auch seit vielen Jahren das Gesicht der Weitinger DRK-Gruppe. 

Aus gesundheitlichen Gründen gibt Eddy Straub die Helfer vor Ort Tätigkeiten für Weitingen auf. Diese Entscheidung ist dem Weitinger nicht leichtgefallen, vor allem weil es keine Nachfolge gibt. Die Helfer vor Ort sind ein wichtiger Teil der Rettungskette. Sie leisten seit 1998 in der Gemeinde Eutingen erweiterte Erste-Hilfe-Maßnahmen, bis der Rettungsdienst beim Verletzten eintrifft. In Weitingen ist der Rettungsdienst oft nach maximal zehn Minuten vor Ort, weiß Eddy Straub. "Es kam aber auch schon vor, dass die RTW (Rettungstransportwagen) von Horb und Ergenzingen im Einsatz waren, dann kam die Besatzung aus Schopfloch", betont Eddy Straub, dass er währenddessen zusammen mit seinen Kameraden vom DRK-Ortsverein Eutingen Hilfe auf dem Fußballturnier leistete.

Als langjähriger Gruppenführer von Weitingen und aktives DRK-Mitglied seit 1965 brachte er sein Erste-Hilfe-Wissen schon vielseitig ein. Zudem fuhr der Vereinsmensch früher Krankentransporte und hatte daher ein umfangreiches Netzwerk sowie ein breites Wissen. Bei den kreisweiten Helfer-vor-Ort-Fortbildungen und den Fortbildungen innerhalb des DRK-OV Eutingen fehlte Eddy Straub kaum.

Wer in seine Ausbildungskartei einen Blick wirft, erkennt neben den damaligen Ausbildungen wie Unterführer oder Zusatzausbildungen wie "Stromversorgung im Einsatz" auch die Sanitätsausbildungen und AED-Rezertifizierungen. Zahlreiche Ämter hatte Eduard Straub schon inne und wirkte in unterschiedlichen Bereichen. Als Gruppenführer Betreuung in der Einsatzeinheit wurde er auch zu größeren Schadenslagen gerufen. Geprägt hat er seinen Heimatort Weitingen aber vor allem als Helfer bei den Diensten und als Helfer vor Ort. So kam es auch immer wieder vor, dass die Weitinger ihren Eddy zu Rate zogen, denn auf ihn ist Verlass. Nachdem beispielsweise ein Bagger in eine Baugrube abgerutscht war, nach vielen Verkehrsunfällen oder häuslichen Einsätzen war der heute 71-Jährige vor Ort.

Im Sommer wurde er meist öfter alarmiert als im Winter. Grund dafür waren unter anderem die Einsätze am Bahnübergang in der Eyach. "Mit dem Rad sind schon einige am Gleis hängen geblieben", erinnert sich Eddy Straub. Ob leichte oder schwerer Verletzungen, aber leider auch vier Todesfälle, in den vergangenen 20 Jahren, der ausscheidende Helfer vor Ort hat schon einiges erlebt und auch verkraftet. "Ich hab das ganz gut weggesteckt", erklärt der Lebensretter, dass auch das Verarbeiten der Einsätze dazugehört. Nach einigen Einsätzen hat er eine Rückmeldung und oft auch ein Dankeschön erhalten. Zu manchen Bürgern und an manche Orte wurde er öfters gerufen.

Als die Helfer vor Ort aufgrund der Sicherheit der Ehrenamtlichen eine Corona-Pause einlegten, gab Eddy Straub seine Tätigkeit auf. 365 Tage im Jahr einsatzbereit zu sein, da machte die Gesundheit nicht mehr mit. Auch wenn es dem letzten Helfer vor Ort in Weitingen schwerfällt, gab er seinen Erste-Hilfe-Rucksack und seinen Melder ab.

Das DRK dankt dem engagierten Ausschuss-Mitglied und Alleskönner, vom ehemaligen Feldküche-Chef über den früheren Gruppenleiter bis hin ehemals zum stellvertretenden Bereitschaftsleiter. Als aktives Mitglied bleibt er dem DRK-Ortsverein Eutingen jedoch erhalten und wird weiterhin das DRK-Gesicht von Weitingen sein. Wenn die Veranstaltungen wieder stattfinden, will auch Eddy Straub wieder Dienste leisten, soweit es seine Gesundheit zulässt.

Für Weitingen wünscht er sich Nachfolger und Ehrenamtliche, die im Ernstfall Menschen helfen. Ohne Helfer vor Ort ist der Jaunerflecka ärmer, weshalb Eddy Straub Interessierten für Fragen zur Verfügung steht. Die Ausbildung mit Erste-Hilfe, Sanitätshelfer-Kurs sowie Helfer vor Ort-Fortbildungen, und Ausrüstung erhalten Interessierte vom DRK-Ortsverein Eutingen.