SEG Dornstetten vor rund 40 Jahre gegründet
Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Dornstetten war die erste im Landkreis. Sie wurde vor rund 40 Jahren gegründet.

Die ehrenamtlichen des DRK sahen den Bedarf für eine schnelle Einsatzgruppe. Daher meldeten sich sechs ehrenamtliche Sanitäter und Rettungssanitäter für die geplante Gruppe. Zur Zeit von Kreisbereitschaftsleiter Peter Günther wurde diese Gruppe konzipiert und geschaffen, um bei Großeinsätzen im ganzen Landkreis Hilfe leisten zu können.
Anfangs wurden die Ehrenamtlichen über den Feuerwehr-Melder zu den Einsätzen alarmiert. Um auch bei Einsätzen ohne die Feuerwehr ausrücken zu können, beschaffte die Gruppe eigene Melder.
Die Ehrenamtlichen hatten einen Behelfs-Krankentransportwagen, mit dem sie im Ernstfall ausrückten. Das Fahrzeug hatte anfangs Zwei-Meter-Funk. Die Leitstelle nutzte den Vier-Meter-Funk und alarmierte die SEG, die jedoch aufgrund der Unterschiede des Funks nicht wusste, wohin sie musste. Daher wurde kurzerhand auf Vier-Meter-Funk umgerüstet.
Zudem kauften sich die Ehrenamtlichen Overall und ließen sich von ihren Frauen Reflektor-Streifen annähen. So waren die Helfer auch in der Dunkelheit und bei schlechter Witterung gut sichtbar.
Als 1988 Arzttruppkraftwägen an einige DRK Kreisverbände ausgeliefert wurden, erhielt auch die SEG durch einen Zufall so ein Fahrzeug. Dieser war wie ein Rettungstransportwagen und mit zusätzlichem Material für die Versorgung von 30 Verletzten ausgestattet
Als 1999 der Sturm "Lothar" auch im Landkreis tobte, war die SEG von morgens bis abends im Einsatz. An einen besonderen Einsatz erinnert sich Gruppenmitglied Jörg Umbach noch genau: "Da ein Einsatzfahrzeug der Johanniter mit einem Schwerverletzten im Wald eingeschlossen war, rückten wir mit der Feuerwehr aus. Vor uns waren Feuerwehrmänner mit Motorsäge im Radlader und schnitten uns den Weg frei." Von Dornstetten bis nach Pfalzgrafenweiler hatten die Helfer an diesem Tag aufgrund des Unwetters 45 Minuten gebraucht.
Nicht immer waren die Einsätze leicht zu verarbeiten. Seelsorger und einen PSNV gab es damals nicht, die Gruppenmitglieder sprachen sich untereinander aus. Mit der Zeit kam auch eine Ärztin ins Team, die die Gruppe verstärkte.
Die Gruppe war bald in aller Munde und so besuchten die Ehrenamtlichen als Mitglieder der ersten Schnelleinsatzgruppe in Baden-Württemberg den damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel.
Auch zeigten sie Besuchern aus fernen Ländern, was die SEG so macht. Zu Ungarn und China wurden Kontakte geknüpft, weil auch dort ähnliche Gruppen geschaffen werden sollten. So kamen die Dornstetter auch nach Ungarn und durften sich dort das Rettungs-System anschauen.
So manche Bereitschaft nahm sich die SEG als Vorbild. So gab es im Landkreis Freudenstadt in manchen Bereitschaften SEG.
An einige Großeinsätze denkt die Gruppe zurück, die sozusagen der Vorreiter der Helfer vor Ort und der Einsatzeinheiten waren. Heute gibt es die SEG in dieser Form nicht mehr, denn sie ging in die Helfer vor Ort und in die Einsatzeinheit über.